Viele traditionelle Marken spüren einen zunehmenden Wettbewerbsdruck von digitalen Marken Die zuletzt genannten erscheinen meist überraschend und dann mit innovativen Lösungen. Genau hier liegt ein großer Unterschied zwischen den (ehemals) etablierten Marken und denen, die eine digitale DNS haben.
Die zuletzt genannten gehen anderes mit Innovationen um. Bei den traditionellen Unternehmen neigt man, wenn es um das Thema Innovationen geht eher dazu, sich abzusichern, bevor eine neue Leistung gelauncht wird. Man entwickelt ein neues Produkt also bis zum Ende fertig und testet es auch noch mehrfach. So kann man zwar sagen, dass man alles getan hat, um eine erfolgreiche Innovation zu entwickeln. Natürlich hat man auch alle Register gezogen, um einen Flop zu vermeiden. Aber es vergeht auch sehr viel Zeit, bis die neue Leistung das Licht des Marktes erblickt.
Start-ups gehen hier anders vor: Diese Unternehmen haben oft eine andere Größe und sind meist kleiner. Genau deswegen ist auch der Abstimmungsbedarf innerhalb der Organisation geringer. Man hat bei diesen Unternehmen oft auch nicht die finanziellen Möglichkeiten, um Marktforschungsinstitute zu bezahlen. Aber auch die oben genannte Denke des Absicherns ist einfach viel weniger ausgeprägt. Man findet aber bei den Start-up meist auch einen sehr ausgeprägten Willen, eine ganze Branche oder einen Markt massiv zu verändern. Start-ups sind auch viel stärker bereit, Risiken einzugehen. Schließlich sind die entsprechenden Mitarbeiter meist jung und haben genau deswegen auch weniger zu verlieren. Hier entwickelt man ein Produkt also nicht final zu Ende. Man launcht es vielmehr schon in der Beta-Phase und optimiert es mit seiner Community weiter.
Schneller werden
Wie können die traditionellen Unternehmen hier besser werden? Zunächst sollten sie sich auf ihre Stärken besinnen. Sie haben oft mehr Kapital, eingespielte Prozesse und eine etablierte Marke. Aber sie sollten an der Geschwindigkeit arbeiten, mit der Entscheidungen getroffen werden. Das Ziel kann und wird es nicht sein, einem Konzern eine Start-up-Mentalität einzuimpfen. Dazu unterscheiden sich diese Organisationsformen zu stark in Struktur und Hierarchie voneinander. Aber ein Blick in das Silicon Valley zeigt, dass man schneller werden kann.
Dort sind vielfach die wichtigsten Wettbewerber der etablierten Companies eben nicht die, die schon lange auf dem Markt sind. Die Unternehmenslenker haben vielmehr erkannt, dass es die Start-ups sind, die sich oft unter dem Wahrnehmungsradar bewegen. Da diese schnell eine relevante Größe erreichen können, ist man hier offener für Gespräche mit eben diesem jungen Wettbewerb. In Deutschland kann es mitunter lange dauern, bis ein Start-up einen Termin bei einem etablierten Unternehmen bekommt, um seine Idee auch nur vorstellen zu können. Dies lässt sich in den USA schneller realisieren. Hier an Geschwindigkeit und Offenheit zuzulegen, würde traditionellen Unternehmen hierzulande helfen.
Dieser Beitrag ist auch im PR-Journal erschienen.This content is only available in German.